Welcher Satz, welches Erlebnis, welche Geschichte hat Dich so sehr angesprochen, aufhorchen lassen, inspiriert, dass sich danach etwas geändert hat in Deinem Leben?
Welche der folgenden zehn Dinge hast Du schon mal getan, um Deinen Alltag durcheinander zu bringen?
Zehn Ideen, Deinen Alltag durcheinander zu bringen:
- Gehe raus in den Regen. Ohne Schirm. Genieße jeden Tropfen, den Geruch, die Geräusche. Und ganz besonders jetzt im Herbst: auch Deine Gänsehaut (natürlich nicht zu lange…).
- Stelle bewusst fest, was Dich gerade so unfassbar amüsiert und richtig laut zum Lachen gebracht hat. Genieße diese Tatsache.
- Singe laut im Auto, unter der Dusche, im Aufzug, … Wo noch?
- Frage jeden Menschen, mit dem Du Kontakt hast: Was kann ich für Dich tun?
- Stehe vor Sonnenaufgang auf und starte bewusst in den Tag.
- Rufe Deine beste Freundin an und sage: Komm, wir fahren nach Paris!
- Wenn Du über etwas denkst „Das wäre jetzt unvernünftig.“, tue genau das!
- Stelle Dich vor einen Spiegel und sage laut: „[Dein Vorname], ich liebe Dich!“
- Schicke eine/m guten Freund/in eine lustige Postkarte mit sehr persönlichen Worten.
- Leihe Dir ein Kleidungsstück aus, das so absolut nicht Deine gewohnte Farbe; Dein Stil ist und trage es mit Stolz.
Diese sogenannten Kleinigkeiten zeigen uns, wie viel wir einfach mal anders machen können. Wieso wir das tun sollten? Es tut uns gut, bereichert uns und trainiert unser Gehirn. Wir werden kreativer und testen unsere Grenzen. Spüren, was Spaß macht; wobei wir Freude empfinden. Stellen in dieser kleinen, spontanen Form fest, dass es „wach“ macht und wir mehr sein können, als wir bisher glauben zu sein. Wir machen so etwas in einem stressigen, hektischen Alltag sehr, sehr selten. Was uns bei kleinen Alltagsdingen nicht gelingt, tut es meist schon gar nicht im Großen. Warum eigentlich nicht?
Veränderung ist unvermeidlich, Wachstum ist optional
Wir nehmen uns nicht genügend Zeit für den „3. Sektor“ mit der Kategorien-Kombination „nicht dringend“ und „wichtig“. Veränderungen fallen uns Menschen zudem offensichtlich sehr, sehr schwer. Lange konnte ich das gar nicht so richtig glauben, aber ich beobachtete es in zahlreichen Fällen. Darüber hinaus wurde es mir immer wieder in Gesprächen mit KlientInnen, meiner Community und anderen ErfolgsexpertInnen bestätigt und mittlerweile erkenne ich sehr gut und ganz genau, was jeweils hinter diesem Phänomen steckt.
Mich hat der Satz „Du sollst nicht langweilen!“ mal wachgerüttelt. Ich fand es einfach lustig, mich welch frecher Dreistigkeit er vorgetragen wurde. Im Grunde hätte das ja als Befehl und Beleidigung aufgefasst werden können mit einer entsprechenden Abwehrhaltung: „Langweilig? Ich? Neee, ich doch nicht!“ So war es jedoch nicht. Nein, es war eher ein Staunen. Ein Staunen darüber, dass jemand dies so klar und deutlich sieht. Und dann der große Moment der Wahrheit, der entlarvt: „hm, wenn ich mir das ganz genau und ehrlich anschaue ist, […es folgt eine immer länger werdende Aufzählung… 😊 ] in meinem Leben – zumindest ein bisschen – langweilig.“ Das sind alles diese berühmten Sachen, mit denen ein Mensch „zufrieden sein“ kann. Ja, ich bin zufrieden mit meinem Job. Ja, ich bin zufrieden mit meinem Privatleben. Zufrieden – wurde uns lange eingetrichtert und vorgelebt – ist ein guter Sollzustand. Ein zufriedenstellender Zustand. Damit sollen wir uns gefälligst zufriedengeben. Diese Kultur der – falsch verstandenen – Bescheidenheit ist langfristig: destruktiv. Sie tut uns nicht gut. Sie ist alles andere als gesund. Würdest Du ein Rennpferd in den Stall stellen und zu ihm sagen: „Sei doch zufrieden! Ist zwar eng hier und langweilig, aber immerhin trocken und es gibt regelmäßig Futter.“?
Das Leben steht niemals still – es wird entweder mehr, oder weniger
Meistens bewerten wir unser Leben und unsere Zukunftsaussichten gewohnheitsgemäß so, dass es uns durchaus gut geht und gut gehen wird, wenn denn alles so bleibt, wie es ist. Auch – nein: insbesondere – von außen betrachtet, scheint es uns gut zu gehen. Wenn wir jedoch richtig und vor allem ehrlich hinschauen, stellen wir mitunter fest, dass unser Leben nur dahinplätschert und/ oder wir den Weg des geringsten Widerstands gehen. All dies ist auch völlig in Ordnung, legitim und überhaupt nicht verboten. Nur: was daraus folgt ist ermüden, erschlaffen und schrumpfen.
So hören wir mitunter in einem noch sehr jungen Lebensalter damit auf, wirklich zu leben. Wir bewegen uns in sehr engen Grenzen in mitunter kleiner werdendem Terrain. Das ist das trügerische an der Komfortzone. Sie tut nicht weh und fühlt sich mitunter sogar gut an. „Use it or loose it“ kennst Du möglicherweise aus dem Fitnessstudio oder von Deiner letzten Urlaubsreise und dem Versuch, Deine Lieblingsfremdsprache wieder anzuwenden. Was wir nicht anwenden, geht verloren. Was wir nicht trainieren, verschwindet. Was wir nicht wichtig nehmen und priorisieren, findet nicht statt. Und da das Leben ja von ganz allein vor sich hinplätschert, braucht es eine der beiden folgenden Kräfte, um uns – sagen wir mal – aufzuwecken: eine riesengroße Lust auf ein intensives, glückliches Leben mit Erlebnissen, die unsere Seele nähren, oder: eine Katastrophe.
Nur manchmal, manchmal trifft eben zum richtigen Zeitpunkt die richtige Information auf den richtigen Empfänger und dann: passiert es „von ganz allein“, dass wir etwas ändern. Ja, es kann schon mal sein, dass eine regelrechte Sogwirkung entsteht.
In einem passiven, braven Leben fehlen eben die Champagnermomente
Ihr wisst ja „Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche Mädchen kommen überall hin.“ und genau dieses Thema ist ein riesiger Fakt in unserer Kultur. Kinder wurden und werden zum „brav sein“ erzogen. Das macht(e) irgendwo Sinn für die Eltern. Brav durchs Leben zu gehen mach jedoch – mit Verlaub – überhaupt gar keinen Sinn. Der Mensch ist für ein intensives Leben gemacht, zu dem Wachstum und Persönlichkeitsentwicklung unbedingt dazu gehören. Eine Zeitlang habe ich die Zielgruppe meiner Trainings angesprochen mit: „Ich unterstütze Frauen, die in ihrer Kindheit zu häufig den Satz `Sei schön brav!` gehört haben, erfolgreich zu sein, ohne sich selbst zu verbiegen, damit sie intensiv leben und mit erfüllten Bedürfnissen glücklich sind.“ Was dann passiert ist? Zahlreiche Männer meldeten sich und erklärten: diesen Satz habe ich auch ziemlich oft gehört und ich habe das Gefühl, dass mich diese Prägung von vielen Dingen abhält. Auch das war mal wieder eine wichtige Erkenntnis für mich. Ich hatte das so überhaupt nicht auf dem Schirm; letzten Endes ist jedoch absolut nachvollziehbar. Insofern ein ganz besonderes Dankeschön an alle, die sich mitgeteilt haben! Was es bedeutet und wie es sich anfühlt, mal nicht so angepasst oder kontrolliert zu bleiben, sondern unterhaltsam, höflich ein bisschen aus der Reihe zu tanzen, kann jeder sofort ausprobieren. Ich muss immer Schmunzeln, wenn in unserem UnternehmerInnen-Netzwerk Pitches stattfinden, die weit, weit anders sind, als es der durchschnittlichen Erwartungshaltung entspricht. Die Frage „Welcher Pitch bleibt bei den ZuhörerInnen hängen?“ ist schnell beantwortet. Im Kopf bleibt, was kreativer, verrückter, charmanter, außergewöhnlicher ist. Das ist so übertragbar auf das ganze Leben: im Kopf bleiben die Champagnermomente, die wir uns kreieren. Ob und wie wir diese erschaffen und damit das Bilderbuch unserer Seele füllen, ist – mal wieder – lediglich eine Entscheidung!